Durch eine HPV-Impfung vermeidbare Krankheiten
CIN, ICC
Die Inhalte der folgenden Unterkapitel werden ausführlich in der S2-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe behandelt.
Epidemiologie
In Deutschland erkranken jährlich etwa 6.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs [1]. Mehr als 95% aller Zervixkarzinome sind HPV-positiv, wobei HPV 16 in 50-60% und HPV 18 in 10-20% der Karzinome nachweisbar sind [22, 23]. Der erste Erkrankungsgipfel liegt zwischen 35 und 55 Jahren, ein zweiter Anstieg der Häufigkeit wird ab 60 Jahren beobachtet. Im Jahr 2004 wurden 1.660 Todesfälle auf diese Erkrankung zurückgeführt [24]. Daten zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Deutschland, die in einer Kohorte von 4.761 Frauen zwischen 1996 und 1998 erhoben wurden, ergaben 105 CIN2/3 Läsionen [10]. 55,3% aller CIN2/3 waren in zwei deutschen Studien mit HPV 16 assoziiert, 6,4% mit HPV 18, HPV 45 konnte in 8,5% und HPV 31 in 6,4% der Fälle nachgewiesen werden [8].
Klinik
Präinvasive Neoplasien der Zervix uteri und mikroinvasive Zervixkarzinome sind makroskopisch meist nicht zu erkennen, die Diagnostik erfolgt mittels Zytologie und Differentialkolposkie.
Diagnostik
CIN (cervical intraepithelial neoplasia) ist die Abkürzung für zervikale intraepitheliale Neoplasie. Sie ist eine oberflächliche Neubildung des Plattenepithels innerhalb des Gebärmutterhalsgewebes mit Zelldysplasie, die durch humanes Papillomvirus (HPV) verursacht wird. Die Einteilung erfolgt in drei Grade: CIN 1 mit leichter Dysplasie; CIN 2 mit mittelschwerer Dysplasie; CIN 3 mit schwerer Dysplasie und Carcinoma in situ [25]. In Deutschland ist die Früherkennung im GKV System gesetzlich geregelt. Berechtigt sind Frauen ab dem 20. Lebensjahr ohne Altersbegrenzung.
Differentialkolposkopie
Die Kolposkopie mit histologischer Abklärung (Differentialkolposkopie) ist der internationale Goldstandard im Rahmen der minimal invasiven Diagnostik bei auffälligen Vorsorgebefunden.
Therapieoptionen
Ziel der operativen Therapie von Krebsvorstufen ist die vollständige Destruktion der Transformationszone mit allen neoplastischen Läsionen. Das therapeutische Vorgehen bei cervikalen intraepithelialen Neoplasien richtet sich nach dem Schweregrad der Präkanzerose, dem Typ der Transformationszone, dem Alter und dem Wunsch der Patientin.
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